Die Suche nach dem Christkind ….
Anna liegt in ihrem Bett und denkt nach. Schlafen wäre angesagt, aber sie konnte und wollte nicht einschlafen. Vieles ging durch ihrem Kopf.
Bald ist Weihnachten und sie freut sich schon auf die vielen Geschenke. Eigentlich hatte sie schon sehr viel Spielzeug, Malstifte, Bücher, Einhörner usw. Aber vielleicht würde dem Christkind etwas neues einfallen.
Wie das Christkind wohl aussieht?
Ist es ein Engel mit Flügel und weißem Kleid?
Oder rosa Kleid?
Konnte es fliegen? Werden alle Kinder beschenkt? Bekommen auch die Tiere zu Weihnachten Geschenke?
Wie sieht es wirklich aus?
Holt es die Wunschzettel der Kinder? Bastelt es die Geschenke? Da benötigt sie aber Hilfe. Ob die Wichtel helfen? Sind es viele Wichtel? Bekommen alle Kinder Geschenke? Eigentlich müssten alle dies bekommen.
Fragen über Fragen und sie grübelte und versuchte Antworten zu finden.
Mama und Papa, auch Oma und Opa ob sie ihre Fragen beantworten konnten.
Endlich waren ihr die Augen zugefallen und sie versank ins Land der Träume.
Die Gegend war unbekannt, viel Sand, da und dort ein Grasbüschel und ein kalter Wind wehte hier. Anna fröstelte ein wenig, schützend legte sie die Hände um sich und versuchte Wärme zu finden.
Da stand ein Häuschen. Langsam trat sie näher, ein Stall mit Ochs und Esel. Genüsslich kauten sie Stroh und Heu. Langsam stieg sie über die ausgetretenen Stufen und klopfte an der Tür. Diese ging auf und als sie eintrat, stand sie in einem schlichten Raum. Eng war es hier. In der Ecke stand eine Wiege und darin lag ein kleines Kind.
Anna trat langsam näher. Hier war es wenigstens wärmer. Das Baby schlief. Anna betrachtete es staunend. Wie friedlich sein Gesicht war. War es ein Bub oder ein Mädchen? Ein Bub. Es hatte eine blaue Decke. Oder doch nicht? Jetzt öffnete das Kind die Augen und blickte Anna an. Warm wurde ihr ums Herz. Was für Augen und wie es sie ansah. So unendlich voller Liebe. Plötzlich stand eine junge Frau neben ihr. Anna zuckte zusammen. Würde diese jetzt böse sein, sie war unerlaubt hier eingetreten. Doch die Frau lächelte und in ihrem Gesicht stand nur eines: Liebe. Sanft legte diese den Arm um ihre Schultern: „Schau er liebt dich, er liebt euch alle. Jeden von euch. Denke daran, jeden von euch, liebt er über alles.“
Anna blickte wieder in das Gesicht des Kindes und dieses streckte ihr die Arme entgegen. Anna ergriff die winzigen Finger, hielt sie fest und fühlte sich unendlich froh.
Anna öffnete die Augen, die Sonne blinzelte durch das Fenster ins Zimmer. Mama kam leise ins Zimmer. „Anna wach auf.“
„Och ich habe so schön geträumt.“
„Ja.“
„Vom Christkind. Es liebt mich, es liebt uns alle über alles.“ ….
Text: Heidemarie Rottermanner
Dreh mich im …
Du drehst dich im Kreis
Du drehst dich m Kreis
und weißt nicht warum
und wieso.
Die Welt um dich herum
geht kaputt
die Natur leidet
Müll in den Wäldern
und Wiesen.
Und das Reh im hohen Gras
was bietet dir noch Schutz
wenn die Traktoren
kommen.
Die vielen Katzen
auf Bauernhöfen
erschöpft und ausgemergelt
sollen sich doch die Mäuse
holen
und ihre Babies versorgen
und drinnen biegt sich der Tisch
und die Menschen haben zu viel.
Wie lange noch?
Du drehst dich im Kreis
und weinst.
Wie lange noch
spielen wir das Spiel
und merken nicht
wie viele leiden
und kaum Luft zum Atmen
und Leben haben.
Die Wolken zieh`n
am Himmel
und die Flieger dazwischen
plötzlich ist der Himmel
nicht mehr blau
und die Sonne
verschwindet im weißen
Wolkenmeer.
Und du fragst dich
wie lange noch
wieso und warum
und was soll ich tun?
Heidemarie Rottermanner
sie sagen dir ….
Sie sagen dir
du sollst dich nicht ärgern,
dich nicht aufregen.
Sie sagen dir
es schadet der Gesundheit
wenn du nicht darüber stehst,
sei doch cool und vergiss es.
Sei doch cool und vergiss es…
Nein….
Ich will mich ärgern
ich hasse es, wenn Unrecht geschieht
und wenn meine Seele weint
weil sie es nicht versteht…
Sei doch cool und vergiss es…
Nein …
geht mir aus dem Sinn
mit euren Sprüchen
sie helfen rein gar nichts
wenn ich weine
und verzweifelt bin
und nur die Kälte und den Schmerz
tief drinnen spür…
Sei doch cool und vergiss es…
Nein…
Ich schrei es in die Welt und wein´
weil mir dann etwas besser ist
und dann der Schmerz
nicht mehr so weh tut ….
Bild und Text: Heidemarie Rottermanner
Wenn die Sonne wieder aufgeht …
Die Schneerosen hielten ihre Köpfe der Sonne entgegen, irgendwo trällerte eine Amsel ihr Lied. Sonst war es still, doch halt, das Bächlein murmelte leise. Isa saß auf der Wiese und lehnte sich an die uralte Buche, blicklos starrte sie in den Himmel. Tränen liefen über ihre Wangen und sie schluchzte herzzerreißend. Kalt und lieblos schien ihr die Welt. Wohin sollte sie gehen, es gab keine Zukunft für sie. Der Weg führte ins Leere, ins Nichts. Was erwartete sie noch von ihrem Leben, es war alles nur sinnlos. „Isa, warum weinst du?“ Die junge Frau wischte die Tränen fort, sie blickte um sich, doch sie sah niemand. Woher kam die Stimme, wer wollte mir ihr sprechen? „Isa, warum weinst du?“ Da war sie wieder diese glockenhelle, leise Stimme. „Wo bist du, ich sehe dich nicht,“ fragte sie. „Ich bin ganz nah bei dir. Schau zu deinen Füßen.“ „Da ist aber nichts, rein gar nichts. Nur Gras, Erde und Schneerosen …“ Isa stand auf und dann bückte sie sich, bis hin zu der großen, strahlend weißen Blume. Ach stimmt, von dort kommt die Stimme. „Wer bist du und was willst du von mir?“ „Ich bin die Schneerosenelfe.“ „Die gibt es nicht.“ „Doch die gibt es.“ „Warum weinst du.“ „Ich,“ seufzte Isa. „Er liebt mich nicht. Na der Musiker, er spielt die E- Gitarre in der Band, Der mit seinen dunkelblauen Augen, der sportlichen Figur, dem markanten Gesicht und den schwarzen, langen Haaren. Wenn er mich anschaut, dann bleibt das Herz stehen und der Atem stockt. Er ist so überaus besonders und ich mag ihn sehr gerne. Tja ich liebe ihn.“ „Und er?“ „Ach ich bin nur eine von vielen. Er verdreht meinen Freundinnen den Kopf, aber er meint es mit keiner ehrlich. Wir sind nur Wachs in seinen Händen.“ „Und du wünscht dir, dass er dich als einzige auserkoren wird und du zu ihm gehörst.“ „Ja das ist mein innigster Wunsch.“ „Und trotzdem weißt du dass dies nicht der Fall ist. Vielleicht sieht er in dir nur eine liebe Bekanntschaft und nicht mehr.“ „Nicht einmal das, wir haben nicht einmal fünf Worte miteinander gesprochen. Ich weiß auch, dass er sich über mich lustig macht. Er weiß von meinen Träumen und ich habe mitbekommen wie er über mich lacht.“ „Und das hat sehr weh getan.“ „Ja sehr.“ „Und doch das Leben ist schön, gehe ruhig einige Schritte weiter, bis hin zum Bächlein. Höre das murmeln und glucksen, schau ins Wasser und horche auf deinen Atem. Das Leben ist schön… Du spürst die klare Luft, den Duft der Märzenbecher, das kühle Moos und den Gesang der Amsel. Hörst du?“ Isa folgte bereitwillig den Worten, langsam ging sie zum Bach, hörte sein Rauschen, spürte die kühle Frühlingsluft und den Gesang der Vögel. Langsam kehrte die Freude wieder in ihr Herz. Lohnten sich die schwarzen Gedanken, das trauernde Herz. Warum war gerade dieser eine Mann so wichtig, obwohl er sich nie nach ihr umdrehte. Die dunklen Wolken sollte sie vertreiben. Jetzt war sie hier in dieser herrlichen Natur und schön langsam wärmte die Sonne ihr trauriges Herz. Versunken starrte sie ins Wasser, tausend Gedanken wirbelten durch ihren Kopf. Woher kam diese Traurigkeit. War es sein Blick, der ihr tausend Schauer durch den Körper jagte. Wozu waren Träume und Illusionen gut. Warum betrog sie ihr Herz. Vielleicht war sie festgefahren. Hatte aufgehört sich für andere Dinge zu interessieren. Es gab doch einige sehr nette Sänger und Musiker in ihrem Chor und in der Band. Warum war es gerade der eine, der so gar kein Interesse an ihr zeigte, einer der sich über ihre Gefühle lustig machte. Er hatte es nicht verdient, rein gar nicht. Viel zu lange stand sie hier und grübelte. Die Kälte kroch nicht nur in ihr Herz. Lauf doch ein Stück. Warum hatte sie ihre warme Jacke im Auto gelassen. Tja die Sonne war trügerisch, sie wärmte, doch der kühle Wind ließ sie frösteln. Der Schnee lag auf den Bergen und der Frühling würde noch ein wenig dauern. „Isa, was machst du hier?“ Die Frau erschrak wer hatte sie hier entdeckt. Langsam drehte sie sich um. Der schlanke hochgewachsene Norbert stand vor ihr. „Woher kommst du, wieso bist du hier?“ „Nur wegen dir. Nein, war nur Spaß. Ich bin öfters hier, die Gegend ist zu schön. Bin gerne hier, gehe wandern und genieße die Natur, die Stille, die Berge, den Bach und den See. Du frierst.“ Schnell zog der Mann seine Jacke aus. „Komm zieh sie über, es wird dir bestimmt warm werden.“ Kaum hatte Isa die Jacke angezogen, nahm er seinen Wollschal und legte diesen über ihre Schultern. Sie zog diesen enger und spürte, ja es war um so vieles besser und schön langsam verschwand das zittern. „Dankeschön, du hast mich gerettet, sonst hätte ich bestimmt eine fette Erkältung ergattert. Doch dir wird jetzt kalt.“ „Ach was, ich war so und so viel zu warm angezogen, so schnell wird mir nicht kalt, komm laufen wir ein Stückchen weiter. Es ist eine traumhafte Gegend.“ „Abgemacht, wenn du es sagst. Und was treibst du außer der Musik noch so in deinem Leben?“ „Ich sitze vor dem Computer und arbeite als EDV Techniker. Ein knochentrockener Job, aber es macht Spaß und sonst. Ich spiele in der Band den Drummer, aber das weißt du bestimmt.“ Isa lächelte und nickte. „Sonst bin ich in der Natur unterwegs, wandern bergsteigen, klettern, laufen und Rad fahren. Oder einfach im Wald und den Bergen abhängen und nichts tun. Außer mein Hund ist dabei, ein sanfter und lieber Schäferhund, mein bester Gefährte. Puh jetzt habe ich schon zu viel erzählt.“ „War spannend und interessant. Tiere und die Natur liebe ich auch. Gerne träume ich und vertrödle den Tag, wenn es mir erlaubt ist.“ „Doch sage mir, ist etwas passiert, du warst wohl sehr unglücklich, man sieht es an deinen Augen, war es sehr schlimm.“ Isa blickte zu Boden. „Ja und nein, es kommt darauf an aus welchem Blickwinkel man es sieht. So manch einer würde sagen, es ist nichts und doch es hat sehr weh getan.“ „Es war wohl wegen einem Typen, stimmt es? Es erwischt einem und man meint die Welt geht unter, weil der andere nicht das gleiche Gefühl teilt oder dich nicht versteht, oder sich nicht in deine Welt versetzen kann. Das Herz spielt öfters verrückt, obwohl man es so nicht will, doch es schmerzt und das kann man nicht so einfach wegschieben und sagen, verschwinde, ich möchte nichts mit dir zu tun haben.“ „Kennst du dieses Gefühl auch so.“ Isa sah ihn überrascht an. „Das hast du gut ausgesprochen. Genau so war es auch bei mir. Dieser Typ,“ sie lächelte und schon standen die Tränen in ihren Augen, verlegen wischte sie diese fort. „Dieser eine macht sich nichts aus mir.“ „Tja unser Gitarrist hat schon einigen Mädels das Herz gebrochen, er sieht auch verdammt gut aus und das weiß er zur Genüge.“ Norbert sah sie mitfühlend an. Kein Spott lag in seinen Augen nur Traurigkeit. Isa schüttelte den Kopf. „Ich wollte dir jetzt nicht auch noch das Herz schwer machen. Es wird wieder besser, es geht vorüber, das Leben ist trotz allem schön.“ „Eine Tür schließt sich und eine andere öffnet sich.“ „Stimmt,“ antwortete Isa. „Komm laufen wir zu der Blumenwiese am Waldrand. Dort stehen die Märzenbecher und Schneerosen und sie sind wunderschön und wie sie duften.“ Schon standen sie inmitten der Pracht und staunten. „Und in jeder Blüte wohnt ein Elfenkind.“ Norbert blickte sie an. „Jetzt darfst du mich auslachen. Komm schon.“ „Nein bestimmt nicht, denn genau so ist es und diese flüstern dir zu, das Leben ist schön, schau dich um. Vieles ist unseren Augen verborgen, wir können es nicht sehen, aber manchmal spürt es unser Herz.“ Der Mann sah sie erstaunt an und meinte: „Du verstehst.“ „Ja,“ nickte Isa. „Danke für diese wunderbaren Worte, dein trösten. Jetzt geht es mir wieder besser.“ Still wanderten die beiden den Baumallee Weg entlang, die Vögel trällerten fröhlich ihre Lieder, die Sonne schob sich hinter ein paar Wolken und den Wind wehte kühl von den schneebedeckten Bergen.“ „Komm lass uns umdrehen und dann besuchen wir das neue Cafe im Ort. Dort ist es warm und gemütlich und es gibt heißen Tee und leckere Torten.“ Isa blickte ihn an, sekundenlang verlor sie sich in seinen dunklen, großen Augen. Schwerelos leicht fühlte sie sich und glücklich. Ein kaum gekanntes Gefühl von Vertrautheit und geborgen sein erfüllte sie. „Ja, lass uns gehen. Mein Auto steht da vorne am Parkplatz.“ „Meines auch,“ sagte Norbert, dann nahm er ihre Hand und hielt sie einen Augenblick lang fest. „Wir haben uns bestimmt viel zu erzählen und ich freue mich darauf.“ „Ich auch,“ antworte Isa und ließ seine Hand nicht mehr los. Und eine wunderbare Liebesgeschichte machte ihren Anfang. Die Schneerosenelfe seufzte: „Fein habe ich das gemacht“ …. Bild und Text: Heidemarie Rottermanner
Fragen …
Fragen und Antworten ... Ein Raabe sitzt auf dem Baum und starrt in den Himmel. Golden erscheint der Vollmond hinter den Bäumen. „Raben schlafen um diese Zeit schon längst im Wald auf den Bäumen und du?“„Blicke auf den Vollmond. Ist doch schön und magisch.“ „Schon, aber du …“ „Nichts da, ich sitze hier und staune und ob ich schlafen soll oder nicht, ist rein meine Angelegenheit.“ „Stimmt.“ „Der Mond steigt in den Himmel und die Welt schläft und es ist friedlich hier.“ „Ja sehr. Kein Lärm alles schläft, auch die Menschen, endlich.“ „Stimmt. Endlich. Sie beklagen sich ja ständig über dies und das. Die einen werden reicher und andere wieder ärmer.“ „So ist es.“ Die Eule nickt zustimmend und blickt auf den vollen Mond. Wiesen und Wälder werden durch sein magisches Licht beleuchtet. „Die einen sind klüger habe eine gute Werbestrategie und die anderen kaufen, obwohl sie so vieles gar nicht benötigen. Schön verpackte Worte, in glänzender Hülle. Vielleicht sollte so mancher genauer hinter die Hülle schauen, dann müsste er nicht zugreifen und würde sich eine Menge Geld ersparen.“ Der Rabe nickte und wiegte nachdenklich seinen Kopf hin und her. „So habe ich das noch nicht betrachtet. „Ist es Klugheit, Phantasie oder Geschicklichkeit, oder die richtige Einschätzung der Kunden und Käufer. Beim Kauf denkt der Konsument darüber nicht nach. Aber dann jammern, dass so mancher immer reicher wird.“ „Und ist auch das Produkt noch dazu sehr billig, fragt kaum jemand, was es enthält. Ist es gut für mich, meine Gesundheit. Wie wird es hergestellt, wer arbeitet dafür und bekommt sein Geld. Ist es gerecht, ist die Arbeit, das Produkt etwas wert.“ „Du sagst es.“ Die Eule blickt in den Mond, der Rabe schwingt sich in den Himmel und fliegt zu seinem Schlafplatz.
Deine Geschichten
Eric war umringt von seinen Schulkollegen. Er erzählt wieder seine Geschichten, Monja schaute zu ihm hinüber.
„Glaubst du ihm,“ fragte sie ihre Freundin Melitta. „Ich weiß es nicht. Ich war noch nie bei ihm
zu Hause eingeladen.“
„Du bist doch seine Freundin, ihr wohnt doch in der gleichen Straße.“
„Stimmt, aber er kommt zu uns nach Hause und er lädt mich nie ein,“ antwortete Monja.
„Seltsam.“
Wochen später in der Schule. „Monja kommst du in der Pause in den Schulhof ich muss dir etwas erzählen.“ „Klar doch, Kevin bin dann mal da.“
Leise unterhielten sich die Beiden in einer ruhigen Ecke. Monja schüttelte den Kopf, als ihr Kevin die ganze Geschichte erzählte.
„Du wirst es mir nicht glauben, stell dir vor, ich war gestern bei Eric zu Hause. Es war ein blöder Zufall, er hat sein Hausaufgabenheft in der Schule vergessen und ich bin ihm nachgelaufen. Ich war ein wenig zu langsam und so rannte ich zu ihrer Wohnung klingelte dort und seine Mutter öffnete die Tür. Du, die leben sehr bescheiden. Eng und dunkel ist es dort, die haben bestimmt nicht viel Geld und die Geschichten die Eric erzählt können gar nicht stimmen. Von wegen vom großen Auto, der moderne Fernseher, Computerspiel und weiten Reisen. Der Kerl lügt, das alles stimmt nicht. Soll ich es meinen Freunden erzählen.“
Monja war bestürzt und schüttelte den Kopf. „Besser ist es wir fragen ihn selbst, ich möchte nicht, dass du die Geschichte weiter erzählst. Ehrenwort.“
„In Ordnung wir reden mit ihm und fragen ihn selbst.“
Nach dem Unterricht warteten Monja und Kevin auf Eric. „Kommst du mit in den Park, wir möchten mit dir reden.“ Eric sah die beiden misstrauisch an. „Na gut, aber ich habe nicht viel Zeit, habe mich mit meinen Freunden am Fußballplatz verabredet.“
„Mann Eric das stimmt doch überhaupt nicht, was für Freunde meinst du eigentlich?“
Der Junge setzte sich auf eine Parkbank und druckte herum. Monja setzte sich zum ihm. „Such jetzt nicht wieder nach Ausreden, wir beide wissen mehr als du denkst.“
Eric blickte sie eingeschüchtert an. „Wissen die anderen auch Bescheid?“
„Nein nur wir beide. Willst du uns nicht erzählen, was eigentlich mit dir los ist?“
Zögernd begann der Junge den beiden Schulfreunden von seinen Sorgen und Nöten zu erzählen.
Der Vater war schon seit einiger Zeit arbeitslos. Er hatte einen gut bezahlten Job als Programmierer, doch dann musste die Firma Leute entlassen, man musste sparen, irgend jemand hatte sich verkalkuliert und nun fehlte das Geld.
Der Vater war ein tüchtiger und fleißiger Angestellter, aber durch den Verlust des Jobs fiel er in eine schlimme Depression und begann auch noch zu trinken. Die Mutter musste die Familie mit einigen Putzjobs über Wasser halten, aber das Geld reichte nur für die notwendigsten Dingen und nicht für mehr.
Eric hatte sich zutiefst geschämt, er wollte bei seinen Schulkollegen punkten und erzählte Geschichten die nicht stimmten.
„Es tut mir leid, ich weiß ich habe einen großen Fehler begangen und jetzt werdet ihr mir nicht mehr vertrauen.“
„Quatsch“, antwortete Monja. „Wir möchten dir helfen, es muss uns etwas einfallen.“
Abends erzählte sie ihren Eltern von Erics Sorgen. Der Vater war erschüttert. „Ich kenne doch Herbert, wir sind uns ab und zu im Cafe begegnet, mir ist aber nie aufgefallen, dass es ihm so miserabel geht. Aber das werden wir ändern. Ich werde schon eine Möglichkeit finden, damit ich mich mit ihm treffen kann.“
Und so geschah es. Monjas Vater Ernst traf sich ab und zu mit Herbert, Erics Vater. Langsam und behutsam unterstützte er ihn wieder auf die Beine zu kommen und einen neuen Job zu finden.
Es ging bergauf, Erics Vater fasste wieder Mut bekam Arbeit und hatte Freude an seinem neuen Job.
Der Familie ging es langsam besser und die finanzielle Lage entspannte sich. Die Familie fand eine neue Wohnung und ihre Lebenssituation wandelte sich zum Guten.
Eric war überglücklich und bedankte sich bei seinen Freunden. „Ich verspreche euch von nun an die Wahrheit zu sagen und keine falschen Geschichten zu erfinden. Danke für eure Hilfe, ihr habt mir wunderbar geholfen. Ihr seid einfach die besten Freunde ….
Weihnacht
Leise rieselt der Regen
Wald und Wiesen
sind grün
im Dezember.
In wenigen Tagen soll
Weihnacht sein
Freude in den Kinderaugen
der Kleinen Anna
und ihre Fragen
wann kommt das Christkind?
Schön ….
ihre Freude,
sie weiß nichts
von Leid, Krieg und Zerstörung
denn in ein paar Tagen ist
Weihnacht
Weihnacht auch im Land
unseres Erlösers
wo Tod und Horror herrscht…
wie fühlt es sich an
das Weihnachten …
ich schau in deine Augen
und hoffe,
dass die Freude
endlich zu allen kommt
nah und auch ganz fern….
Wünschen darf man ….
Heidemarie Rottermanner
Sich finden ….
Der Tag war anstrengend, gefüllt mit Arbeit und Sorgen. Kaum Zeit zum Atem holen. Die Kinder, die Schule, der Mann in der Arbeit, die Schwiegermutter krank und braucht Hilfe, der große Garten und die Tiere, alle benötigen dich und deine Kraft. Du fühlst dich müde, ausgelaugt und weißt nicht, wie du es schaffen kannst. Langsam senkt sich die Dämmerung ins Land. Die Kinder liegen längst in ihren Betten und der Mann ruht sich aus und du schleichst mit dem Hund aus dem Haus. Raus in die Natur rein in den Wald und hier ist Stille. Du setzt dich auf deinen Lieblingsplatz einem Baumstumpf inmitten der Stille und des Friedens und spürst endlich dich selbst. Irgendwo singt eine Amsel ihr Abendlied. Ein Rehbock ruft mit heiserem Bellen nach seiner Gefährtin oder stellt sich seinem Gegner, wer weiß. Du genießt die Ruhe, keiner will etwas von dir, du sitzt hier und spürst nur Natur umgeben von Baumriesen und Friede, Geborgenheit macht sich breit. Und doch du fühlst, da ist noch jemand. Du drehst dich um und schaust ihn an. Der Rehbock steht in unmittelbarer Nähe, fast kannst du deine Hand ausstrecken um ihn zu berühren. Wie schön er ist, voller Stolz, mutig und jung. Er blickt dich an und in seinen Augen liegt die Schönheit der Natur eine Reinheit, fast überirdisch, eine unsterbliche Seele. Der Hund sitzt neben dir, schmiegt sich an dich und ist still, kein Laut durchdringt die Dämmerung, nur der Blick in seine Augen und du fühlst das Glück, dass von dir Besitz ergreift und dich atemlos werden lässt. Die Minuten werden zu Stunden und du weißt nicht, wie lange du hier verweilst. Schon ist es beinahe dunkel, langsam wendet das schöne Tier den Kopf, leise und majestätisch verschwindet es hinten den Baumriesen. Getröstet und gestärkt stehst du langsam auf und machst dich auf den Heimweg und weißt du bist ein Rad in der Unendlichkeit und nicht alleine ….
Wenn die Liebe stirbt …
Es war einmal …. eine junge Mutter, Melissa, sie lebte auf einem Bauernhof mit ihrer Familie. Zwei kleine Töchter, Mira und Isabel, 5 und 7 Jahre alt. Stefan ihr Mann war sehr oft nicht zu Hause. Er arbeitete bei einer Baufirma in der fernen Stadt. Die kleine Wirtschaft reichte gerade den Lebensunterhalt zu bestreiten und die Familie mit Lebensmitteln zu versorgen. Melissa war viel alleine und schaffte mit ihren kleinen Töchtern die Arbeit. Mira und Isabel waren liebenswerte Wesen, sie spielten ruhig und froh miteinander, oft auch alleine, da ihre Mutter die Kühe und die Schafe versorgte. Der Hofhund, ein mittelgroßer, gutmütiger schwarzer Kerl war stets an ihrer Seite und passte auf. Die vier Katzen, Petz, Kira, Nico und Rico verstanden sich mit dem Sanften und spielten ihre Streiche mit ihm. Melissa sammelte Kräuter für Tees, Salben und Tinkturen. Sie las nachts in ihren homöopathischen Büchern und heilte mit Bachblüten und Globuli. Tier und Mensch wurden damit behandelt und Einheimische wanderten zu dem abgelegenen Hof und holten sich bei Melissa Tipps und Kräuter für ihre Leiden. Die junge Mutter gab ihr Wissen an ihre Töchter weiter und freute sich, wenn diese gemeinsam mit ihr auf den Berghängen nach den seltenen und heilkräftigen Kräutern suchten und wissbegierig ihren Ausführungen lauschten. Die Kinder wuchsen zu hübschen Teenager heran, es war eine glückliche und frohe Zeit. Auch der Vater unterstütze sie bei ihren Wanderungen wann immer es seine karge Freizeit zuließ. Mira und Isabel waren kluge, freundliche und liebenswerte Töchter. Die Noten in der Schule waren gut. Sie begleiteten außerdem ihre Eltern beim sonntäglichen Kirchgang in die Dorfkirche. Es war für sie selbstverständlich den Sonntag zu heiligen. Mira beendete die Mittelschule und wollte das Gymnasium in der entfernten Stadt besuchen. Gemeinsam mit einer gleichaltrigen Freundin fuhr sie tagtäglich mit Bus und Bahn zur Schule und spätabends wieder nach Hause. Es war eine anstrengende Zeit, aber sie lernte leicht und gut und schaffte die Schule mit hervorragenden Noten. Der nächste Schritt war die Uni in Innsbruck. Dort mietete sie mit ihrer Freundin eine winzige Wohnung. Durch ihre guten Noten bekam sie ein Stipendium, denn ihre Eltern konnten sich die Ausbildung kaum leisten. Isabel hingegen arbeitete als Lehrling in der Gärtnerei. Wann immer sie konnte unterstützte sie ihre Mutter bei der Arbeit am Bauernhof. Sie liebte die Tätigkeiten am Hof, auch die Pflege und Sorge für Kühe, Schafe, Lämmer, Hund und Katzen bereiteten ihr Freude. Die Tiere suchten ihre Nähe, liebten ihre sanfte Stimme und die feinen, zärtlichen Hände. Das Leben war zwar hart, die Tage anstrengend, wenig Freizeit und keine großen Reisen, aber die Menschen lebten in Harmonie und Frieden. Das Glück schien perfekt, doch …. Mira kam immer seltener nach Hause, sie hatte viel zu lernen, die bevorstehende Matura verlangte ihre ganze Kraft und Energie. Am Wochenende musste man das tosende Leben in den Discos und Bars genießen, soviel Zeit musste sein. Wenig Zeit verbrachte sie nun am Berg bei ihren Eltern. Die vertraute Heimat war fremd und öd, ja langweilig. Stets lag die junge Frau ihren Eltern in den Ohren, dass sie Geld benötigt um ihr spannendes Leben in der Stadt zu genießen. Böse wurde sie, wenn ihre Mutter spärliche Geldbeträge spendierte, es war alles stets zu wenig. Spöttisch verfolgte sie die Tätigkeiten ihrer Mutter, Kräutersuche und alternative Heilmittel lehnte sie vollkommen ab. Wozu gab es Arzt und Spitäler, man brauchte sich nicht um die eigene Gesundheit zu kümmern, dafür war schon der Arzt zuständig, der hatte die passende Arznei wenn es hier und dort zwickte. Und der Kirchgang, du meine Güte wie altmodisch, das war doch nur etwas für die ganz alten Menschen. Hergott brauchte man keinen, selbst war man der Herr und richtete sich sein Leben. In der modernen Zeit war für diesen Krimskrams kein Platz. Mit großer Sorge verfolgte Melissa die Veränderung ihrer älteren Tochter, zumal diese auch noch Isabel in ihren Bann zog, bis sich diese umstimmen ließ und nach absolvierter Lehre eine Stelle in der nahen Stadt annahm und sich dort heimisch einrichtete. Eines Abends stellte Melissa Mira zur Rede, sie versuchte ihr klar zu machen, wie sehr sie durch ihr Verhalten andere Menschen kränkte und runter zog. Selbst die Tiere des Hofes litten unter der Ablehnung des Mädchens, es gab kaum Zuneigung und Liebe. Stattdessen überschüttete sie ihre Mutter mit Vorwürfen: „Wozu füllst du die Mäuler dieser unnützen Geschöpfe, die kosten nur Geld und bringen keinen Profit. Stattdessen könntest du mir meinen Unterhalt finanzieren und mir mein Leben erleichtern, aber nein, dieses Vieh ist dir wichtiger, ich zähle rein gar nicht, du hast kein Gefühl für mich, ich bin dir vollkommen egal.“ Melissa erschrak zutiefst, wovon sprach ihre Tochter, sie war nicht wieder zuerkennen. Was war geschehen, warum hatte sich ihre sanftes, liebevolles Kind verändert. Was trieb sie an, wohin führte ihr Weg? Noch einmal drehte sich Mira zu ihr: „Du wirst mich nie mehr wiedersehen, du mit deinen altmodischen Ansichten, deiner verkorksten Lebensweise, dein festhalten an alten Traditionen, dein nie herauskommen aus dieser Einöde. Du hast keinerlei Ahnung von der großen weiten Welt, bist ein altes, dummes Weib.“ Wütend stürmte sie aus dem Haus und schlug krachend die Haustüre zu. Schluchzend sank Melissa zu Boden und weinte bitterlich, so fand sie Stefan ihr Mann. Er versuchte liebevoll seine Frau zu trösten, sein Herz war schwer und sorgenvoll. Wie würden sie ihr Leben weiterführen können. Alleine hier in den hohen und steilen Bergen, mussten sie ihren Hof aufgeben und ins Dorf ziehen. Was geschah mit ihren Tieren, mussten sie diese verkaufen. Angstvoll blickten beide in die Zukunft. Plötzlich straffte er seine Schultern, er zog seine Frau hoch, streichelte ihre Wangen und wischte die Tränen fort: „Wir schaffen es auch alleine, du bist eine starke, mutige, wundervolle Frau. Du hast ein unglaubliches Wissen über die Heilkraft der Natur. Tiere, Natur und Menschen lieben uns, begleiten uns und helfen uns. Gott liebt uns, vertrauen wir auf ihn.“ Einige Zeit ging es wieder besser, die Eltern gaben sich gegenseitig Halt und Stütze. Auch im Dorf wurden sie gerne gesehen und mit Freundlichkeit bedacht. Bei manch Feier und geselligen Beisammensein mit liebevollen Menschen vergaßen sie den eigenen Kummer und die Sorgen. Doch die Einsamkeit machte Melissa immer mehr zu schaffen. Eines Abends, die Dämmerung schlich in die Berge, wanderte sie zu ihren Lieblingshügel, setzte sich dort unter eine mächtige Buche, lehnten sich an deren Stamm und begann bitterlich zu weinen. Plötzlich spürte sie, da war noch jemand an ihrer Seite. Sie drehte den Kopf und blickte in funkelnde Augen. Ein alter Wolf saß nahe im Gras, er schaute sie lange an. Melissa hatte keine Angst, hier drohte keine Gefahr, sie spürte nur Mitgefühl und Liebe. „Es wird alles gut, habe Mut, vertraue, es wird wieder, ganz bestimmt.“ Liebevoll und zärtlich war die leise Stimme, wie eine Melodie schwang sie in die Nacht. Leise schlich der Wolf näher, ganz nahe, bis er sich dicht vor ihr ins feuchte Gras setzte. Leicht legte Melissa die Hand in sein weiches Fell. Sie spürte seine Kraft, seine Wildheit und doch eine unglaubliche Zärtlichkeit und Fürsorge. Ruhe, Frieden und Geborgenheit strahlte dieses Wesen und übertrug sich. Alle Mutlosigkeit und Verzweiflung fielen von ihr ab. „Bleib bei mir, lass mich nicht alleine.“ Flüsterte die Frau. „Ich bin bei dir, auch wenn ich weiter muss zu den Menschen, die meine Hilfe brauche, ich bin trotzdem bei dir, glaube und vertraue.“ „Ja ich vertraue. Danke du zauberhaftes Geschöpf“ Schon war er verschwunden. Melissa rieb ihre Augen, hatte sie alles nur geträumt. Nein, die Ruhe und Geborgenheit waren noch immer in ihr und sie wusste, diese würde bleiben. Von diesen Tag an schuf sie weiterhin mit Freude ihr Tagwerk. Half den hilfesuchenden Menschen, die Trost und Rat bei ihr suchten. Pflegte kranke und verletzte Tiere, versorgte ihre Landwirtschaft, den Gemüsegarten, Feld und Wiesen. Eine Freude schwang in ihr und verleihte ihr Kraft und Stärke. Die Menschen und Tiere spürten ihre Zuversicht und belohnten sie auf ihre Art und Weise. Jahre später erreichte eine junge Frau den abgelegenen Hof, in ihren Armen trug sie ein kleines Kind. Schluchzend fiel sie ihrer Mutter in die Arme, es war Isabel. Schwanger war sie geworden, in der Stadt, vom Vater des Kindes letztendlich verlassen. Verzweifelt suchte sie nun auf dem Bauernhof ihrer Eltern Unterschlupf zu finden, sie wusste nicht, wohin sie sich wenden sollte. Voller Angst blickte sie ihre Mutter an, wie würde diese reagieren und sie zurückschicken? „Komm, gehen wir ins Haus. Du bist bestimmt müde und hungrig. Ich eile und richte ein Abendmahl. Ich bin gleich fertig.“ Seufzend sank Isabel auf die Bank und beruhigte ihr weinendes Kind. Suchend blickte sie umher, dort stand ein brauner, mittelgroßer Hund. Er war neu und auch die roten, weißen und schwarzen Katzen waren ihr nicht mehr vertraut. Aber es roch nach Heimat und Geborgenheit, sie wusste, sie war wieder zu Hause. „Danke Mama, ich bin so froh, dass ich wieder hier sein darf. Ich verspreche dir, dass ich alles tun werde, dass ich dich unterstützen und dir helfen kann. Ich habe euch alle so schrecklich vermisst. Die Stadt und ihr Getriebe, der Lärm und der Gestank, wie sehr habe ich die Stille, die gute Luft, die Tiere und besonders euch beide, Papa und dich, wie sehr habe ich mich nach euch gesehnt. Ich hatte solche Angst, dass ihr mich nicht mehr haben wollt, wo ich euch doch so schmählich in Stich gelassen habe.“ „Alles wird gut.“ Melissa strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und küsste ihre Wangen. „Ich bin so froh, dass du und dein Kleines, ja dass ihr beide da seid. Bleibe so lange du willst oder auch für immer.“ „Ich bleibe. Danke für deine Liebe.“ Friede, Harmonie und Glück war wieder eingezogen. Fröhlichkeit bestimmte die Tage und Mira? Die hatte die Welt bereist, das tolle Leben in großen Zügen genossen, Nächte durch getanzt und Liebhaber gewechselt. Sie meinte, das große Los gezogen zu haben. Wozu brauchte man Heimat und Herrgott, man konnte sich selbst alles richten. Doch irgendwann packte sie wieder einmal die Sehnsucht auf das Zuhause in den Bergen. Sie hatte sich in letzter Zeit sehr müde und abgespannt gefühlt. Speise und Trank mundete nicht mehr und unerklärliche Schmerzen meldeten sich. Verschiedene Arztpraxen, Klinikaufenthalte reihten sich aneinander. Doch Linderung der Schmerzen trat nicht ein. Man konnte ihr nicht sagen, was ihr fehlte, es gab dafür keine Diagnose. Die Autofahrt in die Bergwelt war anstrengend, sie kostete Kraft und nur mit Mühe schaffte sie den Weg zu ihren Eltern. Das Auto hielt an und Mira versuchte auszusteigen. Doch die Angst drückte ihr die Kehle zu. „Wie würden sie ihre Eltern empfangen, wie erging es ihrer Mutter, konnte sie ihr verzeihen.“ Schon öffnete sich die Tür und eine schmale, weißhaarige Person näherte sich langsam. Wie alt war ihre Mutter geworden, wie lange war es her, als sie damals wutentbrannt den Hof verlassen hatte? Mira meinte es müsste Jahrhunderte gewesen sein. Die Mutter lächelte, aber langsam erstarb das Lächeln und tiefe Traurigkeit kam in ihre Augen. „Du hier?“ fragte sie. „Ja ich bin hier!“ antwortete Mira leise. „Kannst du mir verzeihen Mama?“ Melissa atmete tief durch, vor ihr geistiges Auge kamen die Worte, Schmähungen, Bösartigkeiten ihrer Tochter. Der heiße Schmerz rollte wie eine Welle über sie. Konnte und wollte sie verzeihen, schaffte sie es…. Nein …. „Komm,“ sagte sie stattdessen und ging langsam zur Haustüre, „komm näher und raste dich aus, du bist bestimmt sehr müde.“ Langsam drehte sie sich zu ihrer Tochter. „Verzeihen, gib mir Zeit, die Wunden sind nicht verheilt und die Liebe ist gestorben. Gib mir Zeit damit ich dir wieder vertrauen und dich gern haben kann.“ „Ja“ antwortete Mira. „Ja Mutter, ich verstehe dich.“ Mira blieb sehr lange. Langsam erholte sie sich. Sie genoss die langen Spaziergänge, die würzige Luft, den Anblick der schneebedeckten Berge. Die Streicheleinheiten für Hund und Katzen. Den Blick in die dunklen Augen der Kälber und Schafe. Und langsam wurde sie gesund. Gesund wurde die Seele und der Körper und langsam wuchs die Liebe zwischen den beiden Frauen. Sie lernte ihren Schwager kennen, den Mann ihrer Schwester Isabel. Ein freundlicher, netter und tüchtiger Mann aus dem Dorf. Auch die drei Kinder des Paares. Der Vater Stefan, noch immer groß und schlank mit fröhlichen Augen und doch schlohweißem Haar. Mira schätzte wieder die Natur, die prachtvolle Bergwelt, die freundlichen einfachen Menschen, die Liebe der Tiere. Sie wusste, endlich war sie zu Hause angekommen. Auch wenn sie das Leben wieder in die Welt hinaus spuckte, sie wusste, sie durfte wiederkommen, denn die Liebe stirbt nicht ….. Bild und Text: Heidemarie Rottermanner
Zauberwald
Wenn ich im Zauberwald unterwegs bin und die Stille spür ….. leise raschelt es im Laub eine Amsel sucht nach Futter aus ihren gelben Augen sieht sie mich an, der Zauber im Wald. Leise flüstert der Wind in den Zweigen bewegt die Blätter die herrlich grünen. Mein Blick schweift zu den Riesen den stillen, stummen, was könnten sie erzählen, von all den Menschen, die hier gewandert sind. Vor langer Zeit …. Mein Herz wird weit spürt weder Raum noch Zeit meine Seele fühlt die Unendlichkeit und weint vor Freude. Dankbar bin ich für die Schönheit der Welt die Stille und das Auge ist trunken vom Zauber der grünen Riesen, die über uns wachen, still und voller Frieden, ich liebe es so ….. Bild und Text: Heidemarie Rottermanner
Dankeschön liebe Karin Lissi für deinen so lieben Kommentar, ich habe mich darüber, sehr, sehr gefreut. Dein Blog gefällt mir…