Sich finden ….
Der Tag war anstrengend, gefüllt mit Arbeit und Sorgen. Kaum Zeit zum Atem holen. Die Kinder, die Schule, der Mann in der Arbeit, die Schwiegermutter krank und braucht Hilfe, der große Garten und die Tiere, alle benötigen dich und deine Kraft. Du fühlst dich müde, ausgelaugt und weißt nicht, wie du es schaffen kannst. Langsam senkt sich die Dämmerung ins Land. Die Kinder liegen längst in ihren Betten und der Mann ruht sich aus und du schleichst mit dem Hund aus dem Haus. Raus in die Natur rein in den Wald und hier ist Stille. Du setzt dich auf deinen Lieblingsplatz einem Baumstumpf inmitten der Stille und des Friedens und spürst endlich dich selbst. Irgendwo singt eine Amsel ihr Abendlied. Ein Rehbock ruft mit heiserem Bellen nach seiner Gefährtin oder stellt sich seinem Gegner, wer weiß. Du genießt die Ruhe, keiner will etwas von dir, du sitzt hier und spürst nur Natur umgeben von Baumriesen und Friede, Geborgenheit macht sich breit. Und doch du fühlst, da ist noch jemand. Du drehst dich um und schaust ihn an. Der Rehbock steht in unmittelbarer Nähe, fast kannst du deine Hand ausstrecken um ihn zu berühren. Wie schön er ist, voller Stolz, mutig und jung. Er blickt dich an und in seinen Augen liegt die Schönheit der Natur eine Reinheit, fast überirdisch, eine unsterbliche Seele. Der Hund sitzt neben dir, schmiegt sich an dich und ist still, kein Laut durchdringt die Dämmerung, nur der Blick in seine Augen und du fühlst das Glück, dass von dir Besitz ergreift und dich atemlos werden lässt. Die Minuten werden zu Stunden und du weißt nicht, wie lange du hier verweilst. Schon ist es beinahe dunkel, langsam wendet das schöne Tier den Kopf, leise und majestätisch verschwindet es hinten den Baumriesen. Getröstet und gestärkt stehst du langsam auf und machst dich auf den Heimweg und weißt du bist ein Rad in der Unendlichkeit und nicht alleine ….

Wenn die Liebe stirbt …

Es war einmal …. eine junge Mutter, Melissa, sie lebte auf einem Bauernhof mit ihrer Familie. Zwei kleine Töchter, Mira und Isabel, 5 und 7 Jahre alt. Stefan ihr Mann war sehr oft nicht zu Hause. Er arbeitete bei einer Baufirma in der fernen Stadt. Die kleine Wirtschaft reichte gerade den Lebensunterhalt zu bestreiten und die Familie mit Lebensmitteln zu versorgen. Melissa war viel alleine und schaffte mit ihren kleinen Töchtern die Arbeit. Mira und Isabel waren liebenswerte Wesen, sie spielten ruhig und froh miteinander, oft auch alleine, da ihre Mutter die Kühe und die Schafe versorgte. Der Hofhund, ein mittelgroßer, gutmütiger schwarzer Kerl war stets an ihrer Seite und passte auf. Die vier Katzen, Petz, Kira, Nico und Rico verstanden sich mit dem Sanften und spielten ihre Streiche mit ihm. Melissa sammelte Kräuter für Tees, Salben und Tinkturen. Sie las nachts in ihren homöopathischen Büchern und heilte mit Bachblüten und Globuli. Tier und Mensch wurden damit behandelt und Einheimische wanderten zu dem abgelegenen Hof und holten sich bei Melissa Tipps und Kräuter für ihre Leiden. Die junge Mutter gab ihr Wissen an ihre Töchter weiter und freute sich, wenn diese gemeinsam mit ihr auf den Berghängen nach den seltenen und heilkräftigen Kräutern suchten und wissbegierig ihren Ausführungen lauschten. Die Kinder wuchsen zu hübschen Teenager heran, es war eine glückliche und frohe Zeit. Auch der Vater unterstütze sie bei ihren Wanderungen wann immer es seine karge Freizeit zuließ. Mira und Isabel waren kluge, freundliche und liebenswerte Töchter. Die Noten in der Schule waren gut. Sie begleiteten außerdem ihre Eltern beim sonntäglichen Kirchgang in die Dorfkirche. Es war für sie selbstverständlich den Sonntag zu heiligen. Mira beendete die Mittelschule und wollte das Gymnasium in der entfernten Stadt besuchen. Gemeinsam mit einer gleichaltrigen Freundin fuhr sie tagtäglich mit Bus und Bahn zur Schule und spätabends wieder nach Hause. Es war eine anstrengende Zeit, aber sie lernte leicht und gut und schaffte die Schule mit hervorragenden Noten. Der nächste Schritt war die Uni in Innsbruck. Dort mietete sie mit ihrer Freundin eine winzige Wohnung. Durch ihre guten Noten bekam sie ein Stipendium, denn ihre Eltern konnten sich die Ausbildung kaum leisten. Isabel hingegen arbeitete als Lehrling in der Gärtnerei. Wann immer sie konnte unterstützte sie ihre Mutter bei der Arbeit am Bauernhof. Sie liebte die Tätigkeiten am Hof, auch die Pflege und Sorge für Kühe, Schafe, Lämmer, Hund und Katzen bereiteten ihr Freude. Die Tiere suchten ihre Nähe, liebten ihre sanfte Stimme und die feinen, zärtlichen Hände. Das Leben war zwar hart, die Tage anstrengend, wenig Freizeit und keine großen Reisen, aber die Menschen lebten in Harmonie und Frieden. Das Glück schien perfekt, doch …. Mira kam immer seltener nach Hause, sie hatte viel zu lernen, die bevorstehende Matura verlangte ihre ganze Kraft und Energie. Am Wochenende musste man das tosende Leben in den Discos und Bars genießen, soviel Zeit musste sein. Wenig Zeit verbrachte sie nun am Berg bei ihren Eltern. Die vertraute Heimat war fremd und öd, ja langweilig. Stets lag die junge Frau ihren Eltern in den Ohren, dass sie Geld benötigt um ihr spannendes Leben in der Stadt zu genießen. Böse wurde sie, wenn ihre Mutter spärliche Geldbeträge spendierte, es war alles stets zu wenig. Spöttisch verfolgte sie die Tätigkeiten ihrer Mutter, Kräutersuche und alternative Heilmittel lehnte sie vollkommen ab. Wozu gab es Arzt und Spitäler, man brauchte sich nicht um die eigene Gesundheit zu kümmern, dafür war schon der Arzt zuständig, der hatte die passende Arznei wenn es hier und dort zwickte. Und der Kirchgang, du meine Güte wie altmodisch, das war doch nur etwas für die ganz alten Menschen. Hergott brauchte man keinen, selbst war man der Herr und richtete sich sein Leben. In der modernen Zeit war für diesen Krimskrams kein Platz. Mit großer Sorge verfolgte Melissa die Veränderung ihrer älteren Tochter, zumal diese auch noch Isabel in ihren Bann zog, bis sich diese umstimmen ließ und nach absolvierter Lehre eine Stelle in der nahen Stadt annahm und sich dort heimisch einrichtete. Eines Abends stellte Melissa Mira zur Rede, sie versuchte ihr klar zu machen, wie sehr sie durch ihr Verhalten andere Menschen kränkte und runter zog. Selbst die Tiere des Hofes litten unter der Ablehnung des Mädchens, es gab kaum Zuneigung und Liebe. Stattdessen überschüttete sie ihre Mutter mit Vorwürfen: „Wozu füllst du die Mäuler dieser unnützen Geschöpfe, die kosten nur Geld und bringen keinen Profit. Stattdessen könntest du mir meinen Unterhalt finanzieren und mir mein Leben erleichtern, aber nein, dieses Vieh ist dir wichtiger, ich zähle rein gar nicht, du hast kein Gefühl für mich, ich bin dir vollkommen egal.“ Melissa erschrak zutiefst, wovon sprach ihre Tochter, sie war nicht wieder zuerkennen. Was war geschehen, warum hatte sich ihre sanftes, liebevolles Kind verändert. Was trieb sie an, wohin führte ihr Weg? Noch einmal drehte sich Mira zu ihr: „Du wirst mich nie mehr wiedersehen, du mit deinen altmodischen Ansichten, deiner verkorksten Lebensweise, dein festhalten an alten Traditionen, dein nie herauskommen aus dieser Einöde. Du hast keinerlei Ahnung von der großen weiten Welt, bist ein altes, dummes Weib.“ Wütend stürmte sie aus dem Haus und schlug krachend die Haustüre zu. Schluchzend sank Melissa zu Boden und weinte bitterlich, so fand sie Stefan ihr Mann. Er versuchte liebevoll seine Frau zu trösten, sein Herz war schwer und sorgenvoll. Wie würden sie ihr Leben weiterführen können. Alleine hier in den hohen und steilen Bergen, mussten sie ihren Hof aufgeben und ins Dorf ziehen. Was geschah mit ihren Tieren, mussten sie diese verkaufen. Angstvoll blickten beide in die Zukunft. Plötzlich straffte er seine Schultern, er zog seine Frau hoch, streichelte ihre Wangen und wischte die Tränen fort: „Wir schaffen es auch alleine, du bist eine starke, mutige, wundervolle Frau. Du hast ein unglaubliches Wissen über die Heilkraft der Natur. Tiere, Natur und Menschen lieben uns, begleiten uns und helfen uns. Gott liebt uns, vertrauen wir auf ihn.“ Einige Zeit ging es wieder besser, die Eltern gaben sich gegenseitig Halt und Stütze. Auch im Dorf wurden sie gerne gesehen und mit Freundlichkeit bedacht. Bei manch Feier und geselligen Beisammensein mit liebevollen Menschen vergaßen sie den eigenen Kummer und die Sorgen. Doch die Einsamkeit machte Melissa immer mehr zu schaffen. Eines Abends, die Dämmerung schlich in die Berge, wanderte sie zu ihren Lieblingshügel, setzte sich dort unter eine mächtige Buche, lehnten sich an deren Stamm und begann bitterlich zu weinen. Plötzlich spürte sie, da war noch jemand an ihrer Seite. Sie drehte den Kopf und blickte in funkelnde Augen. Ein alter Wolf saß nahe im Gras, er schaute sie lange an. Melissa hatte keine Angst, hier drohte keine Gefahr, sie spürte nur Mitgefühl und Liebe. „Es wird alles gut, habe Mut, vertraue, es wird wieder, ganz bestimmt.“ Liebevoll und zärtlich war die leise Stimme, wie eine Melodie schwang sie in die Nacht. Leise schlich der Wolf näher, ganz nahe, bis er sich dicht vor ihr ins feuchte Gras setzte. Leicht legte Melissa die Hand in sein weiches Fell. Sie spürte seine Kraft, seine Wildheit und doch eine unglaubliche Zärtlichkeit und Fürsorge. Ruhe, Frieden und Geborgenheit strahlte dieses Wesen und übertrug sich. Alle Mutlosigkeit und Verzweiflung fielen von ihr ab. „Bleib bei mir, lass mich nicht alleine.“ Flüsterte die Frau. „Ich bin bei dir, auch wenn ich weiter muss zu den Menschen, die meine Hilfe brauche, ich bin trotzdem bei dir, glaube und vertraue.“ „Ja ich vertraue. Danke du zauberhaftes Geschöpf“ Schon war er verschwunden. Melissa rieb ihre Augen, hatte sie alles nur geträumt. Nein, die Ruhe und Geborgenheit waren noch immer in ihr und sie wusste, diese würde bleiben. Von diesen Tag an schuf sie weiterhin mit Freude ihr Tagwerk. Half den hilfesuchenden Menschen, die Trost und Rat bei ihr suchten. Pflegte kranke und verletzte Tiere, versorgte ihre Landwirtschaft, den Gemüsegarten, Feld und Wiesen. Eine Freude schwang in ihr und verleihte ihr Kraft und Stärke. Die Menschen und Tiere spürten ihre Zuversicht und belohnten sie auf ihre Art und Weise. Jahre später erreichte eine junge Frau den abgelegenen Hof, in ihren Armen trug sie ein kleines Kind. Schluchzend fiel sie ihrer Mutter in die Arme, es war Isabel. Schwanger war sie geworden, in der Stadt, vom Vater des Kindes letztendlich verlassen. Verzweifelt suchte sie nun auf dem Bauernhof ihrer Eltern Unterschlupf zu finden, sie wusste nicht, wohin sie sich wenden sollte. Voller Angst blickte sie ihre Mutter an, wie würde diese reagieren und sie zurückschicken? „Komm, gehen wir ins Haus. Du bist bestimmt müde und hungrig. Ich eile und richte ein Abendmahl. Ich bin gleich fertig.“ Seufzend sank Isabel auf die Bank und beruhigte ihr weinendes Kind. Suchend blickte sie umher, dort stand ein brauner, mittelgroßer Hund. Er war neu und auch die roten, weißen und schwarzen Katzen waren ihr nicht mehr vertraut. Aber es roch nach Heimat und Geborgenheit, sie wusste, sie war wieder zu Hause. „Danke Mama, ich bin so froh, dass ich wieder hier sein darf. Ich verspreche dir, dass ich alles tun werde, dass ich dich unterstützen und dir helfen kann. Ich habe euch alle so schrecklich vermisst. Die Stadt und ihr Getriebe, der Lärm und der Gestank, wie sehr habe ich die Stille, die gute Luft, die Tiere und besonders euch beide, Papa und dich, wie sehr habe ich mich nach euch gesehnt. Ich hatte solche Angst, dass ihr mich nicht mehr haben wollt, wo ich euch doch so schmählich in Stich gelassen habe.“ „Alles wird gut.“ Melissa strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und küsste ihre Wangen. „Ich bin so froh, dass du und dein Kleines, ja dass ihr beide da seid. Bleibe so lange du willst oder auch für immer.“ „Ich bleibe. Danke für deine Liebe.“ Friede, Harmonie und Glück war wieder eingezogen. Fröhlichkeit bestimmte die Tage und Mira? Die hatte die Welt bereist, das tolle Leben in großen Zügen genossen, Nächte durch getanzt und Liebhaber gewechselt. Sie meinte, das große Los gezogen zu haben. Wozu brauchte man Heimat und Herrgott, man konnte sich selbst alles richten. Doch irgendwann packte sie wieder einmal die Sehnsucht auf das Zuhause in den Bergen. Sie hatte sich in letzter Zeit sehr müde und abgespannt gefühlt. Speise und Trank mundete nicht mehr und unerklärliche Schmerzen meldeten sich. Verschiedene Arztpraxen, Klinikaufenthalte reihten sich aneinander. Doch Linderung der Schmerzen trat nicht ein. Man konnte ihr nicht sagen, was ihr fehlte, es gab dafür keine Diagnose. Die Autofahrt in die Bergwelt war anstrengend, sie kostete Kraft und nur mit Mühe schaffte sie den Weg zu ihren Eltern. Das Auto hielt an und Mira versuchte auszusteigen. Doch die Angst drückte ihr die Kehle zu. „Wie würden sie ihre Eltern empfangen, wie erging es ihrer Mutter, konnte sie ihr verzeihen.“ Schon öffnete sich die Tür und eine schmale, weißhaarige Person näherte sich langsam. Wie alt war ihre Mutter geworden, wie lange war es her, als sie damals wutentbrannt den Hof verlassen hatte? Mira meinte es müsste Jahrhunderte gewesen sein. Die Mutter lächelte, aber langsam erstarb das Lächeln und tiefe Traurigkeit kam in ihre Augen. „Du hier?“ fragte sie. „Ja ich bin hier!“ antwortete Mira leise. „Kannst du mir verzeihen Mama?“ Melissa atmete tief durch, vor ihr geistiges Auge kamen die Worte, Schmähungen, Bösartigkeiten ihrer Tochter. Der heiße Schmerz rollte wie eine Welle über sie. Konnte und wollte sie verzeihen, schaffte sie es…. Nein …. „Komm,“ sagte sie stattdessen und ging langsam zur Haustüre, „komm näher und raste dich aus, du bist bestimmt sehr müde.“ Langsam drehte sie sich zu ihrer Tochter. „Verzeihen, gib mir Zeit, die Wunden sind nicht verheilt und die Liebe ist gestorben. Gib mir Zeit damit ich dir wieder vertrauen und dich gern haben kann.“ „Ja“ antwortete Mira. „Ja Mutter, ich verstehe dich.“ Mira blieb sehr lange. Langsam erholte sie sich. Sie genoss die langen Spaziergänge, die würzige Luft, den Anblick der schneebedeckten Berge. Die Streicheleinheiten für Hund und Katzen. Den Blick in die dunklen Augen der Kälber und Schafe. Und langsam wurde sie gesund. Gesund wurde die Seele und der Körper und langsam wuchs die Liebe zwischen den beiden Frauen. Sie lernte ihren Schwager kennen, den Mann ihrer Schwester Isabel. Ein freundlicher, netter und tüchtiger Mann aus dem Dorf. Auch die drei Kinder des Paares. Der Vater Stefan, noch immer groß und schlank mit fröhlichen Augen und doch schlohweißem Haar. Mira schätzte wieder die Natur, die prachtvolle Bergwelt, die freundlichen einfachen Menschen, die Liebe der Tiere. Sie wusste, endlich war sie zu Hause angekommen. Auch wenn sie das Leben wieder in die Welt hinaus spuckte, sie wusste, sie durfte wiederkommen, denn die Liebe stirbt nicht ….. Bild und Text: Heidemarie Rottermanner
Zauberwald

Wenn ich im Zauberwald unterwegs bin und die Stille spür ….. leise raschelt es im Laub eine Amsel sucht nach Futter aus ihren gelben Augen sieht sie mich an, der Zauber im Wald. Leise flüstert der Wind in den Zweigen bewegt die Blätter die herrlich grünen. Mein Blick schweift zu den Riesen den stillen, stummen, was könnten sie erzählen, von all den Menschen, die hier gewandert sind. Vor langer Zeit …. Mein Herz wird weit spürt weder Raum noch Zeit meine Seele fühlt die Unendlichkeit und weint vor Freude. Dankbar bin ich für die Schönheit der Welt die Stille und das Auge ist trunken vom Zauber der grünen Riesen, die über uns wachen, still und voller Frieden, ich liebe es so ….. Bild und Text: Heidemarie Rottermanner
Friede

Ich wünsch dir Frieden wohin du auch gehst, was immer du auch tust. Ich wünsch dir Frieden und Glück dazu, dir und mir, was auch immer du tust, meine Gedanken begleiten dich. Ich wünsch dir, dass dir die Sonne scheint, wo immer du bist, in welchem Land, oder Kontinent, Frieden und Glück dazu. Die Sonne scheint für dich und mich, wo immer wir sind, und das Herz schlägt und die Freude tanzt mit. Ich wünsche dir Frieden, dir und mir und allen Menschen dieser Erde, egal, ob weiß, schwarz rot, oder braun. Ich wünsch euch Frieden und Glück, Freude und Licht, was immer ihr tut. Sterne am Himmel leuchten für dich für mich und für euch alle. Und Segen sei bei euch alle Tage eures Lebens. Heidemarie Rottermanner
Der Vollmondkobold

Gute Nacht Geschichte
Heidemarie Rottermanner
Dunkelheit und alles liegt im Schlaf. Doch jetzt schiebt der Mond die Wolken zur Seite und schickt sein mattes Licht auf die Erde.
Und Anna ist wieder einmal aufgewacht. Schon überlegt sie, ob sie zu Mama und Papa laufen soll, denn sie mag die finstere Nacht rein gar nicht.
Ein Silberstrahl des Mondlichtes leuchtet durch das Fenster und erhellt den Boden. Da sitzt doch jemand.
Anna steigt aus dem Bett und setzt sich. Was ist da.
Ein kleines glänzendes Männchen kauert da und sieht sie an.
Plötzlich öffnet er den Mund und spricht: „Du brauchst keine Fragen stellen, ich weiß alles. Du bist Anna und liegst nicht gerne alleine in deinem Bettchen und du fürchtest dich.“
Anna ist empört. Was erlaubt sich diese winzige Lausebengel. Sie wird richtig wütend. Am liebsten würde sie schreiend durch das Zimmer laufen und mit den Füßen stampfen. Doch halt, alle schlafen und wollen keinen Krach.
Sie beruhigt sich und setzt sich zu dem frechen Kerl.
„Wer bist du eigentlich?“
„Oh ich bin der Vollmondkobold und ich erschrecke die Menschen und schicke ihnen böse Träume.“
„Aha, so ist das und du findest das natürlich ziemlich toll.“
„Schon.“ Der Kobold kratzt sich am Kopf. „Eigentlich macht es Spaß“.
„Wirklich?“
„Und du fürchtest dich jetzt,“ fragt der Kobold und lacht schadenfroh.“
„Nö,“ antwortet Anna. „Du siehst sehr lustig aus. Ich liege lieber im Bettchen unter der warmen Decke und brauche nicht frieren, kann mich ausruhen und muss nicht durch die kalte Nacht fliegen.“
„Meinst du.“ Der Kobold lacht nicht mehr. „Tja, jetzt macht es keinen Spaß, es war immer so schön, wenn die Leute Angst hatten und die Kinder zu ihren Eltern laufen und Krach machen.“
„In der Nacht soll man schlafen und sich ausruhen, dann ist man am nächsten Tag ausgeschlafen, ist lustig und freut sich den Lebens und das ist schön.“ Anna gähnt und hüpft in ihr Bettchen.
Der Vollmondkobold fliegt zu Anna, sie öffnet die Hand und der Kobold landet sanft.
„Eigentlich hast du recht, liebe Anna, es macht gar keinen Spaß die Leute zu erschrecken und böse Träume zu schicken. Es macht nur traurig und es gibt Ärger und das tut mir sehr leid.“
„Na siehst, du musst das auch nicht tun. Es geht auch anders.“
„Wie?“
Schick bunte Träume, fröhliche. Erzähle liebe Geschichten, flüstere feine Gedichte, du hast doch eine schöne Stimme.“
Der Kobold lächelt. „Das hat mir noch keiner gesagt. Danke liebe Anna, schlaf fein, bis morgen früh um acht, dann ist der Tag ganz wunderbar.“
„Nein bis um sieben, denn dann gehe ich in den Kindergarten, das macht Spaß. Flieg nach Hause lieber Kobold und gute Nacht.“
Sogleich ist Anna eingeschlafen. Ein Lächeln liegt in ihrem Gesicht. Als die Mama morgens in ihr Zimmer kommt, lächelt Anna noch immer.
„Hast du fein geträumt, mein Mädchen, fragt die Mama.“
„Ja, ganz wunderbar. Der Vollmondkobold hat mir versprochen, dass er keine bösen Träume mehr schickt.“
„Nun versprochen ist versprochen, hoffen wir, dass er sich daran hält.“ Meint darauf die Mama.
„Das tut er,“ weiß Anna, „ganz bestimmt.“
Goldstaub

Goldstaub ….
von Heidemarie Rottermanner
Nacht ist es und in Annas Zimmer leuchtet gedämpft Licht. Jetzt ist sie aufgewacht, obwohl die Nacht noch lang ist und sie eigentlich schlafen soll.
Schon überlegt sie, ob sie in das Schlafzimmer ihrer Eltern laufen soll. Der kleine Bruder Florian würde wohl auch wieder wach werden, wenn sie jetzt Krach macht.
Anna überlegt, da sieht sie ein helles Licht, es kommt von ihrem Schreibtisch, wo die Malstifte liegen. Ich muss mal näher um zu schauen, was das ist. Da sitzt doch ein winziges Wesen auf ihrem Malblock. Im goldenen Haar leuchtet ein heller Stern.
Plötzlich hört sie eine leise Stimme: „Wer bist du und was machst du hier.“
Anna setzt sich auf ihren Sessel und begutachtet das winzige Wesen. „Ich heiße Anna und sollte schlafen, aber ich bin aufgewacht und will gerade zur Mama laufen. Wer bist du und was machst du in meinem Zimmer?“
„Ich bin eine der Waldtannenelfen und heute bin ich durch eure Balkontür in dein Zimmer geflogen.“
„Wie ich habe dich gar nicht gesehen.“
„Nun ich bin am Tag unsichtbar, nur Nachts leuchtet mein Stern und dann kann man mich sehen.“
Anna ist erstaunt, eine Elfe in ihren Zimmer. Sie kann es gar nicht glauben.
„Und was machst du jetzt“
„Tja, ich muss bis morgen Früh warten, dann kann ich wieder aus deinem Zimmer fliegen, denn dann bin ich unsichtbar. Ich sause wieder in den Tannenwald und mache es mir in meiner Höhle im Tannenbaum bequem und schlafe, bis die Sonne wieder warm vom Himmel scheint.“
„Pah, du lebst in einer Höhle.“ Anna ist erstaunt. „Bist du da ganz alleine und fürchtest du dich nicht.“
„Oh in meiner Höhle ist warmes Heu und noch andere Waldtannenelfen wohnen dort, ich habe eine große Familie und viel Spaß. Wir helfen den Eichkätzchen beim Tannenzapfen sammeln. Schauen den Rehen und Hasen zu, wenn sie durch den Wald laufen. Besuchen die Fichten, Tannen und Laubbäume und fragen die Vögel ob sie Hilfe brauchen. Wir haben viel zu tun. Ab und zu fliegen wir auch zu den Menschen und besuchen sie.“
Anna reibt sich die Augen. „Du hast viel Arbeit und eine Menge zu tun, das muss auch sehr anstrengend sein und jetzt bin ich müde. Aber … „ plötzlich überlegt Anna. „Da auf meinem Schreibtisch ist es kalt, da kannst du unmöglich schlafen.“
Sie schiebt einen Sessel an ihr Bett, holt ihren Stoffhasen und deckt ihn mit einer Decke zu. „Da kannst du dich zu meinem Hasen kuscheln und unter die Decke schlüpfen, schön warm ist es dort.“
Anna fallen schon fast die Augen zu, sie legt sich in ihr Bett, deckt sich zu und murmelt „Gute Nacht, liebe Elfe.“
Leise flüstert die Elfe: „Danke liebe Anna. Ich werde fein schlafen. Gute Nacht, träume schön“. Dann streut sie feine, winzige Goldsterne über Anna. „Gute Nacht, meine liebe Anna.“
Als Anna am nächsten morgen aufwacht, ist der Stoffhase noch immer zugedeckt, aber die Elfe ist nicht zu sehen.
Rasch springt Anna aus dem Bett, läuft in die Küche und ruft. „Mama, Mama mach bitte die Balkontüre auf damit die Waldtannenelfe nach Hause fliegen kann.“
Die Mutter sieht ihre Tochter erstaunt an, öffnet die Türe und Anna ruft. „Tschüs liebe Elfe und besuche mich wieder einmal.“
Die Mama lächelt und sieht die Goldsterne in Annas Gesicht und in ihren Haaren. „Na dann, vielleicht besucht sie dich wieder einmal deine Waldtannenelfe.
„Bestimmt.“ meint Anna „und dann schläft die Elfe wieder bei meinem Stoffhasen unter der Decke und streut Goldstaub.“
Das Leben

manchmal ist es laut
dann wieder leise,
oft ist es zum Weinen
und dann
stehst du auf
und gehst deinen Weg
mit einem Lächeln
und versuchst
die Steine
und den
Schmerz
zu sehen
und zu verstehen.
Das Leben
ist oft schön
doch die Trauer der Seele
verklebt den Blick
und dein Herz weint
wenn auch die
Sonne scheint …..
doch ist stehe auf
und sehe in die
Augen meiner
Tiere
sehe ihre Liebe
und weiß
das Leben
ist schön …..
ich will es nur
sehen ……
immer wieder…..
Bild und Text: Heidemarie Rottermanner
Nur weg

obwohl ich keinen Ton höre,
es ist laut
in mir,
tausend Stimmen
Gedanken
sie wirbeln
und stören
und ich möchte
weg
weit weg
nicht mehr
als das sehen und spüren
nicht mehr.
Es ist nicht still,
obwohl die Vögel schweigen
und der Wind Ruhe gibt,
es ist zu laut
und ich möchte
laufen weit weg
und weiß nicht wohin.
Denn die Stimmen
toben in mir
und ich weiß
nicht,
wie entkommen ….
Bild u. Text: Heidemarie Rottermanner
Ruhige Nacht

Herrlich ruhig ist es kein Lärm kein Johlen ohne laute Musik kein Dröhnen und kein Alkoholduft in der Luft. Herrlich ruhig ist es die Vögel singen und der Regen klatscht auf den Asphalt. Still ist es ab und zu zirpen die Grillen kühl ist die Luft und der Schlaf erfrischt und gibt neuen Mut und Lebenslust. Heidemarie Rottermanner
Böse Worte
