Die Suche nach dem Christkind ….
Anna liegt in ihrem Bett und denkt nach. Schlafen wäre angesagt, aber sie konnte und wollte nicht einschlafen. Vieles ging durch ihrem Kopf.
Bald ist Weihnachten und sie freut sich schon auf die vielen Geschenke. Eigentlich hatte sie schon sehr viel Spielzeug, Malstifte, Bücher, Einhörner usw. Aber vielleicht würde dem Christkind etwas neues einfallen.
Wie das Christkind wohl aussieht?
Ist es ein Engel mit Flügel und weißem Kleid?
Oder rosa Kleid?
Konnte es fliegen? Werden alle Kinder beschenkt? Bekommen auch die Tiere zu Weihnachten Geschenke?
Wie sieht es wirklich aus?
Holt es die Wunschzettel der Kinder? Bastelt es die Geschenke? Da benötigt sie aber Hilfe. Ob die Wichtel helfen? Sind es viele Wichtel? Bekommen alle Kinder Geschenke? Eigentlich müssten alle dies bekommen.
Fragen über Fragen und sie grübelte und versuchte Antworten zu finden.
Mama und Papa, auch Oma und Opa ob sie ihre Fragen beantworten konnten.
Endlich waren ihr die Augen zugefallen und sie versank ins Land der Träume.
Die Gegend war unbekannt, viel Sand, da und dort ein Grasbüschel und ein kalter Wind wehte hier. Anna fröstelte ein wenig, schützend legte sie die Hände um sich und versuchte Wärme zu finden.
Da stand ein Häuschen. Langsam trat sie näher, ein Stall mit Ochs und Esel. Genüsslich kauten sie Stroh und Heu. Langsam stieg sie über die ausgetretenen Stufen und klopfte an der Tür. Diese ging auf und als sie eintrat, stand sie in einem schlichten Raum. Eng war es hier. In der Ecke stand eine Wiege und darin lag ein kleines Kind.
Anna trat langsam näher. Hier war es wenigstens wärmer. Das Baby schlief. Anna betrachtete es staunend. Wie friedlich sein Gesicht war. War es ein Bub oder ein Mädchen? Ein Bub. Es hatte eine blaue Decke. Oder doch nicht? Jetzt öffnete das Kind die Augen und blickte Anna an. Warm wurde ihr ums Herz. Was für Augen und wie es sie ansah. So unendlich voller Liebe. Plötzlich stand eine junge Frau neben ihr. Anna zuckte zusammen. Würde diese jetzt böse sein, sie war unerlaubt hier eingetreten. Doch die Frau lächelte und in ihrem Gesicht stand nur eines: Liebe. Sanft legte diese den Arm um ihre Schultern: „Schau er liebt dich, er liebt euch alle. Jeden von euch. Denke daran, jeden von euch, liebt er über alles.“
Anna blickte wieder in das Gesicht des Kindes und dieses streckte ihr die Arme entgegen. Anna ergriff die winzigen Finger, hielt sie fest und fühlte sich unendlich froh.
Anna öffnete die Augen, die Sonne blinzelte durch das Fenster ins Zimmer. Mama kam leise ins Zimmer. „Anna wach auf.“
„Och ich habe so schön geträumt.“
„Ja.“
„Vom Christkind. Es liebt mich, es liebt uns alle über alles.“ ….
Text: Heidemarie Rottermanner